Schwarze Romantik im Stummfilm – Part 2: Der Vampir im Bann des Okkultismus
Eine Aura des Gespenstischen und Bizarren durchdringt die Werke der Schwarzen Romantik, weshalb sie bereits in frühen Kinojahren als gestalterische Blaupausen für düstere Stimmungsbilder (Schwarze Romantik – Von Goya bis Max Ernst) dienten. Hierbei unterschied sich der Grad der kinematographischen Aneignung mitunter stark. Die Spannweite reichte von direkten Referenzen mit größtmöglicher Nähe zum anvisierten Gemälde bis hin zur rein atmosphärischen Nachempfindung der Vorlage. Kunstaffine Regisseure wie Carl Theodor Dreyer und F.W. Murnau erkannten das Potential derartiger intermedialer Verquickungen und schöpften es wiederholt aus. Der zweite Artikel der Reihe Schwarze Romantik im Stummfilm wandelt auf den Spuren des Blutsaugers. Im Fokus stehen dabei die finsteren Meisterwerke Vampyr – Der Traum des Allan Grey (1932) und Nosferatu, eine Symphonie des Grauens (1922), deren literarische Ursprünge in der gothic fiction – der englischsprachigen Ausprägung der Schauerromantik – liegen.
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