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Schlagwort: 1970er

Filmbesprechung: Don’t Torture a Duckling (Lucio Fulci, 1972)

Filmbesprechung: Don’t Torture a Duckling (Lucio Fulci, 1972)

Copyright: ’84 Entertainment

Im Schatten der Autobahn im Süden Italiens liegt das kleine Dorf Accendura, in dem ein Junge vermisst wird. Nachdem die Polizei zuerst einen unschuldigen Stadtstreicher festnimmt, taucht die Leiche des gesuchten Kindes auf – und darauffolgend in kurzen Abständen zwei weitere junge Opfer. Die Polizei scheint im Dunkeln zu tappen. Stattdessen machen sich das reiche Großstadtpüppchen Patrizia (Barbara Bouchet), das nach einem Drogenskandal von ihrem Vater in das Dorf geschickt wurde, und der Journalist Andrea Martelli (Tomas Milian), der im Zuge der Kindermorde mit einer Traube von anderen Journalisten in das kleine Dorf eingefallen ist, auf die Suche nach dem Täter. Sie kommen diesem immer näher und lernen über den Dorf-Priester Don Alberto Avallone (Marc Porel) dessen geistig zurückgebliebene Schwester kennen, von der sie sicher sind, dass sie eine der Taten miterlebt hat. Als diese auch noch verschwindet, müssen sich Patrizia und Andrea beeilen, bevor noch ein weiterer Mord geschieht. In einem Showdown, der unerwarteter nicht sein könnte, gelingt es ihnen schlussendlich, den Täter zu stellen.

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Filmbesprechung: Okami – Das Schwert der Rache (Kenji Misumi, 1972)

Filmbesprechung: Okami – Das Schwert der Rache (Kenji Misumi, 1972)

Copyright: Rapid Eye Movies/ Al!ve

Es ist 2003 und in den Kinos kehrt Quentin Tarantino mit dem ersten Teil seiner Kill Bill-Saga auf die Leinwände zurück. Einer Rachegeschichte gefüllt mit Zitaten und Verbeugungen vor dem asiatischen Kino der späten 60er bis frühen 80er Jahre. Im Laufe des Epos schaut die Tochter der Braut, um die sich diese Geschichte der Rache dreht, im Fernsehen den Film Shogun Assassin (1980), welcher viele der Hauptelemente von Kill Bill beinhaltet und auch eine Geschichte von Vergeltung, Blut und vom Weg durch die Hölle erzählt. Einen Weg, den man gehen muss, um sich rächen zu können. Shogun Assassin selber ist aber nur der amerikanische Zusammenschnitt der ersten beiden Teile der Lone Wolf & Cub-Filmreihe. Diese aus sechs Teilen bestehende japanische Filmreihe erzählt – wie das Manga – die Geschichte der Familie Itto, von ihrem Fall und der Suche nach Rache von Vater und Sohn.

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Filmkritik: Die Sonntagsfrau (Luigi Comencini, 1975)

Filmkritik: Die Sonntagsfrau (Luigi Comencini, 1975)

Copyright: Koch Media

Das italienische Autoren-Duo (Carlo) Fruttero & (Franco) Lucentini gehört sicherlich zu den namhafteren, literarischen Exporten aus dem Land mit der Stiefelspitze. Ihr 1972 erschienener Kriminalroman „La donna della domenica (Die Sonntagsfrau)“ avancierte schnell zu einem internationalen Erfolg und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass der europäische Arm der 20th Century Fox sich schon 1975 des Stoffes annahm und Die Sonntagsfrau (OT: La donna della domenica) als Kinofilm auch auf die Leinwand brachte. Dabei ließ man es sich nicht nehmen, einige der namhaftesten Schauspieler der Dekade zu verpflichten und so geben sich in Luigi Comencinis Verfilmung die fabelhaften Marcello Mastroianni, Jean-Louis Trintignant und Jacqueline Bisset die Ehre.

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Filmkritik: Stalker (Andrei Tarkovsky, 1979)

Filmkritik: Stalker (Andrei Tarkovsky, 1979)

Copyright: Icestorm Entertainment
Copyright: Icestorm Entertainment

In meinen bisher realisierten Filmen wollte ich stets von Menschen erzählen, die sich trotz der Tatsache, daß sie von ihren Mitmenschen abhängig, also unfrei waren, ihre innere Freiheit zu bewahren wußten. Ich zeigte scheinbar schwache Menschen. Doch ich sprach auch von der Kraft dieser Schwachheit, die aus deren moralischer Überzeugung und Position erwächst.“ (TARKOWSKIJ 1984)

Neben Sergei M. Eisenstein (Panzerkreuzer Potemkin, 1925) zählt der 1932 geborene Drehbuchautor und Regisseur Andrei Tarkovsky (Solaris, 1972) zu den international bekanntesten Vertretern der sowjetischen Filmindustrie. Sein Wirken ist in entscheidendem Maße durch die politischen Umstände zu Beginn seiner Karriere geprägt. Unmittelbar nach Stalins Tod („Tauwetter-Periode“) keimte in der Sowjetunion die Hoffnung einer stückweiten Liberalisierung – auch im kulturellen Sektor – auf. Im Zuge schnell einsetzender Ernüchterung wandten sich viele Künstler „tabuisiertem und konträrem Gelände“ (SCHLEGEL 1987) zu. In Tarkovskys thematischen Fokus rückten Aspekte „der Spiritualität und mystischen Geistigkeit“ (ebd.). Trotz teilweise starkem Widerstand seitens der Regierung – wobei insbesondere der autobiographisch geprägte Der Spiegel (1975) in der Kritik stand (TARKOWSKIJ 1984) – gelang es ihm, zu einem der bedeutendsten und unkonventionellsten Künstler des Landes zu avancieren. Mit einer innovativen Filmsprache und dramaturgisch schwer klassifizierbaren Konzepten stößt er sowohl die Anhänger des klassischen, narrativen Kinos à la Hollywood als auch die Verfechter der filmkünstlerischen Avantgarde gleichermaßen vor den Kopf (ebd., SCHLEGEL 1987).

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Filmkritik: Your Vice Is a Locked Room and Only I Have the Key (Sergio Martino, 1972)

Filmkritik: Your Vice Is a Locked Room and Only I Have the Key (Sergio Martino, 1972)

Copyright: NoShame Films
Copyright: NoShame Films

Die Welt des Giallos ist vielseitig und bietet dem geneigten Zuschauer reichlich zu entdecken. Das beweist neben Dario Argento, welcher mit seinen Beiträgen die italienische Filmlandschaft unwiderruflich mitentwickelt und nachhaltig geprägt hat, u.a. auch der nur zwei Jahre ältere und ebenfalls in Rom geborene Sergio Martino. Zu seinen bekanntesten Werken zählen Die Weiße Göttin der Kannibalen (1977) – ein Abenteuer-Ausflug in die Welt der Menschenfresser – und Der Killer von Wien (1970). Zwei Jahre nach Letztgenanntem entstand mit Your Vice Is a Locked Room and Only I Have the Key (OT: Il Tuo vizio è una stanza chiusa e solo io ne ho la chiave, 1972) ein nicht minder interessanter Spielfilm.

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Filmkritik: Der große Coup (Don Siegel, 1973)

Filmkritik: Der große Coup (Don Siegel, 1973)

Copyright: Koch Media/Universal
Copyright: Koch Media/Universal

Don „Dirty Harry“ Siegel gehörte zu jenen Tausendsassas in der amerikanischen Filmindustrie, die nahezu jedes Genre beackert haben und sich sowohl in der Zeit der Studioära beweisen konnten, wie auch später als freischaffende Regisseure. Am bekanntesten sind sicherlich Siegels Zusammenarbeiten mit Clint Eastwood in den späten 60iger- und 70iger-Jahren, die unter anderem auch Dirty Harry (1971) hervorbrachten. Aus jener Epoche stammt auch der 1973 in den Kinos uraufgeführte Der große Coup (OT: Charley Varrick ), der sich nahtlos in den Kanon jener düsteren Thriller einordnet, die das amerikanische Kino in diesen beiden Dekaden hervorgebracht hat.

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Filmkritik: The Child – Die Stadt wird zum Alptraum (Aldo Lado, 1972)

Filmkritik: The Child – Die Stadt wird zum Alptraum (Aldo Lado, 1972)

Copyright: Blue Underground
Copyright: Blue Underground

Mit nur einem einzigen Auftritt als James Bond gebührt dem Schauspieler George Lazenby zweifelsfrei der wenig ruhmreiche Titel des kurzlebigsten Doppelnull-Darstellers in der Geschichte des Franchises. Dabei standen Ende der 1960er Jahre zunächst durchaus weitere Agentenabenteuer mit dem australischen Mimen zur Diskussion. George Lazenby entschied sich jedoch gegen eine Rückkehr als Geheimagent und gab seine Lizenz zum Töten nach Im Geheimdienst Ihrer Majestät (1969) wieder ab. Vergleichbar prestigeträchtige Rollenangebote blieben in den folgenden Dekaden aus, weswegen es den Schauspieler fortan in deutlich abseitigere Gefilde verschlug. Ein Beispiel hierfür ist seine Hauptrolle in Aldo Lados morbid-schöner Giallo-Perle The Child – Die Stadt wird zum Alptraum (OT: Chi l’ha vista morire?, 1972).

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Filmkritik: Night Train – Der letzte Zug in die Nacht (Aldo Lado, 1975)

Filmkritik: Night Train – Der letzte Zug in die Nacht (Aldo Lado, 1975)

Copyright: Blue Underground
Copyright: Blue Underground

Auch wenn das Gros von Aldo Lados Regiearbeiten mittlerweile in Vergessenheit geraten ist, verdient der Regisseur aus drei guten Gründen Anerkennung seitens Liebhabern italienischer Filmkost: Malastrana (1971), The Child – Die Stadt wird zum Alptraum (1972) und Night Train – Der letzte Zug in die Nacht (OT: L’ultimo treno della notte, 1975). Mit ersterem feierte er einen fulminanten, innovativen Einstand. Mit Night Train gelang ihm nach The Child ein weiterer Streich, der für klopfende Herzen bei Eurokult-Fans sorgt. Dabei sollte sich der Zuschauer nicht zu sehr von den Alternativtiteln (u.a. Second House on the Left) beirren lassen. Aldo Lados mit Qualen gespickter Zugtrip funktioniert auch wunderbar ohne den Bezug zu Wes Cravens Genreprimus.

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