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Monat: Juli 2015

Filmkritik: Der Tiger (Bretaigne Windust & Raoul Walsh, 1951)

Filmkritik: Der Tiger (Bretaigne Windust & Raoul Walsh, 1951)

Copyright: Arthaus/Studio Canal
Copyright: Arthaus/Studio Canal

Humphrey Bogart ist das Aushängeschild des US-amerikanischen Film Noir. Wie kein zweiter Schauspieler verkörperte der gebürtige New Yorker die Quintessenz der Schwarzen Serie und prägte das Genre durch seine emblematischen Inkarnationen der abgebrühten wie gleichsam raffinierten Detektivfiguren Samuel Spade (Die Spur des Falken, 1941) und Philip Marlowe (Tote schlafen fest, 1946) maßgeblich mit. Abseits derartiger Genreklassiker, die ihren festen Platz im Kanon der Filmgeschichte besitzen, finden sich jedoch noch weitere – oftmals deutlich kleinere – Film Noir-Produktionen, denen Bogie seinen markanten Stempel aufzudrücken vermochte. So tritt er beispielsweise in Der Tiger (OT: The Enforcer, 1951) als durchsetzungsfähiger Staatsanwalt in Erscheinung, der sich auf einen scheinbar aussichtslosen Kampf gegen die Zeit einlässt.

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Filmkritik: Der Hund von Baskerville (Terence Fisher, 1959)

Filmkritik: Der Hund von Baskerville (Terence Fisher, 1959)

Copyright: Arrow Video / MGM
Copyright: Arrow Video / MGM

Sir Arthur Conan Doyles Sherlock Holmes gehört nicht nur zu den berühmtesten Charakteren der Literaturgeschichte, sondern ist auch die am häufigsten porträtierte Filmfigur aller Zeiten. Schon mit Anbeginn des Mediums Film gab es auch Sherlock Holmes-Adaptionen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass auch die altehrwürdigen Hammer Film Productions in ihrer Hochzeit Ende der 1950er-Jahre eine Holmes-Verfilmung im Portfolio hatten: Der Hund von Baskerville (OT: The Hound of the Baskervilles, 1959) von Terence Fisher.

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Filmkritik: Sie küssten und sie schlugen ihn (François Truffaut, 1959)

Filmkritik: Sie küssten und sie schlugen ihn (François Truffaut, 1959)

Copyright: Arthaus
Copyright: Arthaus

François Truffauts Spielfilmdebüt lässt sich am treffendsten mit dem Phänomen des Schmetterlingseffekts vergleichen, nach welchem einer kleinen Anomalie die Fähigkeit zugeschrieben wird, unabsehbare Veränderungen nach sich zu ziehen. Diese kleine Anomalie im französischen Kino Ende der 50er Jahre heißt Sie küssten und sie schlugen ihn (OT: Les Quatre Cents Coups, 1959). Ein sehr privates Spielfilmdebüt und zugleich eine Auflehnung gegen den konventionellen französischen Film (cinéma de papa), mit welchem der damals 27-Jährige bereits in seiner Tätigkeit als Filmkritiker scharf ins Gericht zu gehen pflegte. Der Gestus des Aufbegehrens bleibt jedoch nicht allein prägend für dieses Erstlingswerk. Sie küssten und sie schlugen ihn liest sich ebenso als Dokument der Liebe – Truffauts Liebe zum Kino, so wie er es sich erträumt und für die Zukunft wünscht.

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