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Monat: Januar 2021

Filmbesprechung: Redline (Takeshi Koike, 2009)

Filmbesprechung: Redline (Takeshi Koike, 2009)

Copyright: KAZÉ

Animes, d.h. japanische Animationsfilme, waren hierzulande lange eher eine Randerscheinung. Zwar wurde 1959 mit Der Zauberer und die Banditen schon früh ein japanischer Animationsfilm in den deutschen Kinos gezeigt, aber bis zu Akira (1988, R: Katsuhiro Otomo), der 1991 in die deutschen Kinos kam, und vor allem Dragon Ball (R: Daisuke Nishio) – eine Serie, die ab 1998 bei RTL II im deutschen Fernsehen lief – waren Animes noch nicht allzu stark im Bewusstsein der hiesigen Gesellschaft angekommen. Erst u.a. durch Dragon Ball wuchs eine ganze Generation im Kontakt mit Animes auf, da sie täglich auf RTL II liefen. Durch den Erfolg von Dragon Ball schafften es so nach und nach immer weitere Animes ins Nachmittagsprogramm der deutschen Fernsehlandschaft und auch ins Kino. Animes wurden einer breiteren Masse zugänglich. Die Geschichte der Animes in Deutschland passt sich an die internationale Geschichte der Animes an, in der Akira und Dragon Ball gleichfalls als Initialzündungen gelten. Doch noch immer nicht schaffen alle Animationsfilme den großen Sprung und werden hierzulande auch im Kino gezeigt, wie z.B. Redline (OT: Redline, 2009).

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Schwarze Romantik im Stummfilm – Part 4: Der Teufel bittet zum Tanz auf Leben und Tod

Schwarze Romantik im Stummfilm – Part 4: Der Teufel bittet zum Tanz auf Leben und Tod

Faust – Eine deutsche Volkssage (Copyright: Eureka!)

Nach dem vorangegangenen Exkurs ins Hexenreich klettern wir im Rahmen unserer Themenreihe nun in der Hierarchie des Bösen gen Spitze, um uns heute mit dem Spiritus Rector allen Übels – dem Beelzebub – zu befassen. Jener ultimative Verführer geistert in unterschiedlichen Darstellungsformen durch die schwarzromantische Kunst. Dementsprechend facettenreich präsentieren sich auch die davon sichtlich beeinflussten Stummfilm-Inkarnationen des Leibhaftigen. Eine Variante lieferte beispielsweise Benjamin Christensen, der im zuvor besprochenen Werk Die Hexe (OT: Häxan) nicht nur für die Regie verantwortlich zeichnete, sondern auch höchstpersönlich als gehörnter Höllenfürst für Angst und Schrecken sorgte. Im Gegensatz dazu setzten die Teufelsfiguren aus Faust – Eine deutsche Volkssage (1926) und Der Student von Prag (1913) auf ein gefälligeres Auftreten. Ihre einschmeichelnde wie tödliche Tartüfferie nehmen wir im vierten Artikel der Themenreihe Schwarze Romantik im Stummfilm ausführlicher unter die Lupe.

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Filmbesprechung: Leichen unter brennender Sonne (Hélène Cattet & Bruno Forzani, 2017)

Filmbesprechung: Leichen unter brennender Sonne (Hélène Cattet & Bruno Forzani, 2017)

Copyright: Koch Media

Kaum ein filmisches Œuvre fühlt sich derartig geschlossen und konsistent an wie das Werk von Hélène Cattet und Bruno Forzani. Sowohl inhaltlich als auch formal-ästhetisch schufen sie über die Jahre hinweg kinematographische Kunstwerke mit unverkennbarer Handschrift. Angefangen mit Kurzfilmen wie Catharsis (2001) und Chambre Jaune (2002), welche in späteren Jahren durch die stilwütig-experimentellen Spielfilme Amer (2009) und Der Tod weint rote Tränen (2013) ergänzt wurden, gelang es dem Regie-Duo Stück für Stück eine eigene filmische Ausdrucksform mit starkem Wiedererkennungswert zu entwickeln. Fester Bestandteil ihrer Arbeiten waren hierbei stets die Verhandlung (figuren-)psychologischer Prozesse sowie ein Gestus der Referentialität, der sich bisher auf Genremuster und -versatzstücke des italienischen Giallofilms konzentriert hat. Wie nun fügt sich vor besagtem Hintergrund die jüngste Regiearbeit in den filmischen Kosmos des Gespanns ein? Denn mit Leichen unter brennender Sonne (OT: Laissez bronzer les cadavres, 2017) verfilmt das Duo einen nahezu fünfzig Jahre alten, französischen Kriminalroman, der sich thematisch um einen Raubüberfall dreht und damit vertrautes Terrain allem Anschein nach verlässt. Doch tatsächlich nur auf den ersten Blick…

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