Filmkritik: Der Wolfsmensch (George Waggner, 1941)
Unheimliche Phänomene zeichnen sich dadurch aus, dass sie zwischen Vertrautheit und Fremdartigkeit oszillieren. Sie sind weder als das eine noch als das andere eindeutig zu klassifizieren, sondern vereinen ihrer inhärenten Natur nach beide Aspekte in sich. Von einem solchen Doppelstatus erweisen sich auch hybride Mischwesen, die für sich genommen vertraute Einzelkomponenten in einer fremdartigen Weise rekombinieren, maßgeblich geprägt. Vor allem das Horrorfilmgenre fungiert als dankbare Heimstatt dieses Figurentypus. So operieren beispielsweise Erle C. Kentons Die Insel der verlorenen Seelen (1932), David Cronenbergs Die Fliege (1986) aber auch George Waggners Der Wolfsmensch (OT: The Wolf Man, 1941) explizit mit derartig unheimlichen Kreaturen. Im Folgenden gilt es, einen Blick auf die letztgenannte Spielfilmproduktion zu werfen. Wie Dracula (1931), Frankenstein (1931), Die Mumie (1932) und Der Unsichtbare (1933) gehört auch sie zum klassischen Kanon der frühen Universal Monsterfilme.