Browsed by
Monat: April 2015

Filmkritik: Der New York Ripper (Lucio Fulci, 1982)

Filmkritik: Der New York Ripper (Lucio Fulci, 1982)

Copyright: Blue Underground
Copyright: Blue Underground

You never get a second chance to make a first impression. Was im Rahmen des sozialen Miteinanders gilt, lässt sich ebenso auf die erste – filmische – Begegnung mit einem Regisseur übertragen. Markiert beispielsweise ein dilettantisches und inkohärentes Machwerk wie Nightmare Concert (1990) den Einstieg in eine Filmographie, kann sich der Regisseur – stellvertretend für das gesamte weitere Filmschaffen – im Prinzip die Karten legen. Dass dieses Verhalten durchaus menschlich, jedoch selten fair ist und im schlimmsten Fall zu einigen verpassten Filmperlen führen kann, lässt sich hervorragend an genanntem Exempel nachvollziehen. Zwar stellen fatale Rohrkrepierer wie Nightmare Concert in Lucio Fulcis Vita keine Seltenheit dar, dennoch schlummern im Œuvre des kruden Italo-Regisseurs einige wenige Rohdiamanten wie Nackt über Leichen (1969) und Don’t Torture a Duckling (1972). Im Folgenden soll diskutiert werden, ob Der New York Ripper (OT: Lo Squartatore di New York, 1982) zu letztgenannten Perlen gezählt werden darf oder ob es sich hier doch eher um filmischen Sondermüll handelt.

Weiterlesen Weiterlesen

Filmkritik: Höllenfahrt nach Santa Fé (John Ford, 1939)

Filmkritik: Höllenfahrt nach Santa Fé (John Ford, 1939)

Stagecoach_header
Copyright: Criterion Collection

„My name is John Ford and I make Westerns“ – Obwohl John Ford in seiner fast sechzig Jahre umspannenden Karriere als Regisseur auch unzählige Filme in anderen Sujets gedreht hat, assoziiert man ihn doch immer mit diesem uramerikanischen Genre – dem Western – und mit John Wayne, mit dem er zahllose Filme drehte und der, neben einigen anderen Akteuren wie z.B. Henry Fonda, zu seinen Stammschauspielern gehörte. Der 1939 veröffentlichte Höllenfahrt nach Santa Fé (Stagecoach) nimmt in Fords Oeuvre dabei eine besondere Stellung ein. So ist dies nicht nur die erste Zusammenarbeit mit John Wayne, sondern auch die Rückkehr Fords zu einem Genre, welches er seit mehr als zehn Jahren und dem Aufkommen des Tonfilms nicht mehr bearbeitete. Entstanden ist vielleicht einer der einflussreichsten Western überhaupt, dessen Produktion aber alles andere als einfach war.

Weiterlesen Weiterlesen

Filmkritik: Zeuge gesucht (Robert Siodmak, 1944)

Filmkritik: Zeuge gesucht (Robert Siodmak, 1944)

Copyright: Koch Media
Copyright: Koch Media

Im ersten Moment mutet die Cornell Woolrich-Adaption Zeuge gesucht (OT: Phantom Lady, 1944) wie ein Werk an, das auch der filmischen Vita des Masters of Suspense entstammen könnte. Denn Robert Siodmaks erster Gehversuch im Film Noir frönt voller Entschlossenheit einem klassischen Hitchcock-Motiv: dem unschuldig Verdächtigen. Während jedoch solche Brückenschläge zwischen Künstlern oftmals spekulativer Natur sind, erweist sich die Verbindung in diesem Fall als deutlich profunder. Verantwortlich hierfür zeichnet Joan Harrison, die Anfang der 1930er Jahre von Hitchcock unter die Fittiche genommen wurde und Jahre später für Zeuge gesucht als Produzentin fungieren sollte.

Weiterlesen Weiterlesen