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Schlagwort: Fritz Lang

Schwarze Romantik im Stummfilm – Part 5: Vom tödlichen Eigensinn künstlicher Lebensformen

Schwarze Romantik im Stummfilm – Part 5: Vom tödlichen Eigensinn künstlicher Lebensformen

Metropolis (Copyright: Universum Film/Murnau Stiftung)

Zu Beginn der 1920er Jahre manifestierten sich die noch frischen Schrecken des Ersten Weltkrieges als filmische Alptraumvisionen auf den hiesigen Kinoleinwänden. Das Übernatürliche und Böse wirkt in den Produktionen der damaligen Zeit omnipräsent. In den vorangegangenen Artikeln huschten Hexen, Teufel, Wiedergänger und Gevatter Tod an unseren Augen vorbei. Wiederholt wiesen dabei die Schattengestalten des Stummfilms Bezüge zur literarischen und kunsthistorischen Vergangenheit Europas auf, namentlich zur Schwarzen Romantik. Zum Abschluss der Themenreihe wollen wir ein letztes Mal zurückreisen, um jenen düster-romantischen Motiven nachzuspüren. Zur Abwechslung stehen diesmal keine finsteren Mächte im Mittelpunkt, die unbemerkt von außen an die Protagonisten herantreten. Vielmehr handelt es sich um von Menschenhand eigens geschaffene, künstliche Lebensformen, die in Der Golem, wie er in die Welt kam (1920) und Metropolis (1927) für Unheil und Verderben sorgen.

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Schwarze Romantik im Stummfilm – Part 1: Die Melancholie des Sensenmanns

Schwarze Romantik im Stummfilm – Part 1: Die Melancholie des Sensenmanns

Der Fuhrmann des Todes (Copyright: The Criterion Collection)

„Mystizismus und Magie sind jene dunklen, dumpfen Kräfte, denen sich die deutsche Seele gern hingegeben hat.“, kommentierte die namhafte Filmhistorikerin Lotte Eisner den Hang ihrer Landsleute zum Abgründigen und Übernatürlichen. Obige Feststellung aus dem Buch Die dämonische Leinwand (1952) diente ihr als Ausgangsbasis, um die auffällige Vorliebe für düstere Inszenierungen im deutschen Stummfilm der 1920er Jahre zu erklären. Im Zuge dessen wies sie abseits des Expressionismus noch einen weiteren prägenden Einschlag im Kino des frühen 20. Jahrhunderts nach, der solch finsteres Begehren zu befriedigen vermochte: Die (Schwarze) Romantik. In dieser fünfteiligen Artikelreihe widmen wir uns der Melancholie und dem Wahnsinn, die aus schwarzromantischer Malerei und Literatur in den vornehmlich deutschen und nordeuropäischen Stummfilm hinüberschwappten.

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Filmkritik: Im Geheimdienst (Fritz Lang, 1946)

Filmkritik: Im Geheimdienst (Fritz Lang, 1946)

Copyright: Studiocanal
Copyright: Studiocanal

Nach seiner Emigration in die Vereinigten Staaten gelang es dem Regisseur Fritz Lang, noch zahlreiche Perlen zur eigenen Filmographie hinzuzufügen. Nicht selten handelte es sich dabei um Werke, die inhaltlich und stilistisch der Schwarzen Serie, d.h. dem amerikanischen Film Noir, zuzuordnen waren. Auch Im Geheimdienst (OT: Cloak and Dagger, 1946) lässt sich im weitesten Sinne unter diesem Oberbegriff subsumieren. Aber noch weitaus signifikanter als jene Form der Kategorisierung ist seine Zugehörigkeit zum Lang’schen Anti-Nazi-Filmkanon. Mit Werken wie Menschenjagd (1941), Auch Henker sterben (1943) und Ministerium der Angst (1944) griff der Regisseur die akute Bedrohung durch das faschistische Regime seiner Heimat im Spielfilm-Format auf und bezog auf politischer Ebene Stellung. Im Geheimdienst ist sowohl innerhalb dieses Kanons als auch im Kontext der gesamten Filmographie nur im qualitativen Mittelfeld anzusiedeln. Warum der Spionage-Thriller schlussendlich nicht besser abschneiden konnte, soll im Folgenden diskutiert werden.

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