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Schlagwort: Frankreich

Filmbesprechung: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, 2013)

Filmbesprechung: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, 2013)

Copyright: Tiberius Film/Sunfilm

Mit dem melancholischen Gangsterfilm Drive (2011) feierte der dänische Regisseur Nicolas Winding Refn seinen internationalen Durchbruch. Nur zwei Jahre nach diesem – von Kritik und Publikum gleichermaßen geschätzten – Spielfilm ließ der Regisseur eine weitere Zusammenarbeit mit seinem Drive-Hauptdarsteller Ryan Gosling folgen. Herausgekommen ist dabei Only God Forgives (OT: Only God Forgives, 2013) – eine zugegebenermaßen schwer zugängliche wie gleichwohl elegische Meditation über Rache, Gewalt und Familienbande.

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Filmkritik: Sie küssten und sie schlugen ihn (François Truffaut, 1959)

Filmkritik: Sie küssten und sie schlugen ihn (François Truffaut, 1959)

Copyright: Arthaus
Copyright: Arthaus

François Truffauts Spielfilmdebüt lässt sich am treffendsten mit dem Phänomen des Schmetterlingseffekts vergleichen, nach welchem einer kleinen Anomalie die Fähigkeit zugeschrieben wird, unabsehbare Veränderungen nach sich zu ziehen. Diese kleine Anomalie im französischen Kino Ende der 50er Jahre heißt Sie küssten und sie schlugen ihn (OT: Les Quatre Cents Coups, 1959). Ein sehr privates Spielfilmdebüt und zugleich eine Auflehnung gegen den konventionellen französischen Film (cinéma de papa), mit welchem der damals 27-Jährige bereits in seiner Tätigkeit als Filmkritiker scharf ins Gericht zu gehen pflegte. Der Gestus des Aufbegehrens bleibt jedoch nicht allein prägend für dieses Erstlingswerk. Sie küssten und sie schlugen ihn liest sich ebenso als Dokument der Liebe – Truffauts Liebe zum Kino, so wie er es sich erträumt und für die Zukunft wünscht.

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Filmkritik: Die Teuflischen (Henri-Georges Clouzot, 1955)

Filmkritik: Die Teuflischen (Henri-Georges Clouzot, 1955)

Copyright: Arrow Films
Copyright: Arrow Films

Wäre Henri-Georges Clouzot nicht dem Master of Suspense bei der Rechteakquise zuvorgekommen, hätte sich der Psychothriller Die Teuflischen (OT: Les diaboliques, 1955) zur Mitte der 1950er Jahre höchstwahrscheinlich ins Hitchcock’sche Œuvre eingereiht – so zumindest kolportiert es die Filmgeschichtsschreibung. Die Frage nach der konkreten Ausgestaltung eines solchen Films liefert sicherlich genügend Ansatzpunkte für spannende Gedankenexperimente und Spekulationen. Nichtsdestotrotz soll sie an dieser Stelle in den Hintergrund rücken, denn bekanntermaßen konnte sich nun einmal der französische Regisseur die entsprechende Romanvorlage (Celle qui n’était plus von Pierre Boileau und Thomas Narcejac) sichern und schuf mit Die Teuflischen ein fesselndes Schwarz-Weiß-Kunstwerk, welches unterschiedliche Genre-Elemente zu einer anregenden Melange verschmilzt.

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