Filmkritik: Zeuge gesucht (Robert Siodmak, 1944)
Im ersten Moment mutet die Cornell Woolrich-Adaption Zeuge gesucht (OT: Phantom Lady, 1944) wie ein Werk an, das auch der filmischen Vita des Masters of Suspense entstammen könnte. Denn Robert Siodmaks erster Gehversuch im Film Noir frönt voller Entschlossenheit einem klassischen Hitchcock-Motiv: dem unschuldig Verdächtigen. Während jedoch solche Brückenschläge zwischen Künstlern oftmals spekulativer Natur sind, erweist sich die Verbindung in diesem Fall als deutlich profunder. Verantwortlich hierfür zeichnet Joan Harrison, die Anfang der 1930er Jahre von Hitchcock unter die Fittiche genommen wurde und Jahre später für Zeuge gesucht als Produzentin fungieren sollte.